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Unsere Teilnahme am diesjährigen Kardiologenkongress in Mannheim war überschattet vom unerwarteten Tod unserer Mitstreiterin Hanna Küster. Über viele Jahre war sie mit uns am Informationsstand und beantwortete Fragen zur pulmonalen Hypertonie, lauschte den Vorträgen oder schlenderte in den Pausen durch die Gänge der Pharmaindustrieausstellung. Dies war ihre Welt, war sie doch in ihrem Berufsleben jahrelang als Pharmavertreterin unterwegs. Viele der alten Firmen hatten sich zwar zwischenzeitlich umbenannt, waren von einem Großen geschluckt worden oder widmeten sich anderen Forschungs- und Produktionsfeldern: mit großem Interesse verfolgte sie das aktuelle Geschehen in der Pharmaindustrie. Wir haben sie sehr vermisst. Wir, das waren in diesem Jahr Helga Kühne, Peter Bönning und Klaus Konz.

Mit über 8.000 Besuchern war der Kardiologenkongress gut besucht. Traditionell findet er in der Woche nach Ostern (12. bis 15. April) im Mannheimer Rosengarten statt. Das diesjährige Thema war nicht ohne Brisanz für PH-Patienten: „Herzinsuffizienz-Epidemie: Mechanismen erforschen, Herzen heilen“. Der noch amtierende Präsident Stephan Baldus dazu: „Rund ein Drittel der häufigsten Todesursachen können in Deutschland auf Herz-Kreislauferkrankungen zurückgeführt werden-eine traurige Spitzenposition.“

An jedem der 4 Tage war das Thema pulmonale Hypertonie in einer oder gar mehreren Vortragsreihen präsent. Eine Vortragsreihe, ein Symposium oder eine Arbeitssitzung ist immer eineinhalb Stunden lang und zuweilen als Laie schwierig zu verfolgen. Gleich nach Kongressbeginn eine interessante Sitzung der Arbeitsgruppen PH (AG 25) und Gendermedizin (AG 28): Geschlechtersensible Diagnostik in der Kardiologie. Hier wurden Geschlechterunterschiede in der EKG-Diagnostik, dem Herz-Echo, in der Genetik und in der pulmonalen Hypertonie referiert. Noch am gleichen Abend widmete sich ein Symposium „PH-tomorrow & beyond“ den beiden seltenen Formen PH und CTEPH.

Nahezu hundert Zuhörer hatte am folgenden Tag die Vortragsreihe zu den neuen PH-Richtlinien. Rege Diskussionen zu den angeschnittenen Themen zeigte die Praxisgewandtheit der Vorträge. Am Freitag das gleiche Bild: die Vortragsreihe zu den neuen Richtlinien (nun unter anderem Blickwinkel als am Vortag) war ebenso gut besucht und rege diskutiert. Im Rahmen dieser Arbeitssitzung wurde wie schon in den Jahren zuvor der Julius-Klob-Preis zur Förderung der Lungenhochdrucksforschung verliehen. Er ist die von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Firma Janssen ausgelobte Auszeichnung. Preisträgerin war Dr. Katarina Eleonora Zeder von der Uniklinik Graz. Thema der ausgezeichneten Arbeit: „Diagnostic, prognostic and differential-diagnostic relevence of pulmonary haemodynamic parameters during exercise: a systematic review.“ Die Preisträgerin war leider just zu einem Forschungsauftrag in den USA, grüßte von dort mit einem kurzen Videobeitrag und bedankte sich für die überraschende Preisverleihung.

Nach 4 Tagen Kongress konnten wir von ph e.v.-Stand ein zufriedenes Fazit ziehen, die Gespräche mit den uns bekannten PH-Ärzten am Stand waren angeregt und sehr informativ.

Verfasser-/in: Regina Friedemann