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Das 46. Patiententreffen unseres Landesverbandes fand erstmals in einer Reha-Klinik statt. Durch das intensive Engagement des Chefarztes für Klinik für Kardiologie, Herrn Dr. Eike Langheim, wurden die organisatorischen und fachlichen Voraussetzungen geschaffen, damit auch in dieser Klinik eine Rehabilitationsbehandlung für Patienten mit Pulmonaler Hypertonie durchgeführt werden kann.

In Vorbereitung des Treffens verschickten wir zusammen mit der Einladung ein von Dr. Langheim erarbeitetes Informationsschreiben, welches er den Kliniken und Ambulanzen zur Verfügung gestellt hat, die PH-Patienten behandeln. Darin wird informiert, dass die Deutsche Rentenversicherung Bund als einer der größten Rehabilitationsträger das Seehofer Konzept nach intensiver Prüfung bewilligt hat. Es wird gebeten, Patienten mit Reha-Bedarf über diese Möglichkeit zu informieren und insbesondere in Bezug auf konkrete Fragen im Zusammenhang mit der Beantragung gern auch Kontakt aufzunehmen.

Da zum Zeitpunkt der Einladung in der bisher einzigen Reha-Einrichtung für Pulmonale Hypertonie in Heidelberg Wartezeiten von 6 bis 9 Monaten zu verzeichnen sind, wurden die Einladungen für das Treffen gleichzeitig auch an alle Landesleiter des phe.V. mit der Bitte um Weiterleitung an interessierte übergeben. Im Ergebnis erhielten wir auch mehrere Anmeldungen zum Treffen aus Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Insgesamt meldeten sich 29 Mitglieder und Angehörige zum Treffen an. Auch in mehreren Telefonaten im Vorfeld des Treffens wurde von vielen Interessenten, die aus verschiedenen Gründen nicht persönlich am Treffen teilnehmen konnten, bestätigt, dass es von hoher Relevanz ist, eine zusätzliche Reha-Klinik für Pulmonale Hypertonie am Stadtrand von Berlin zu etablieren.

Der 4.September rückte näher und Berlin stöhnte unter einer Hitzeglocke. Für den 4.September wurde dann eine Hitzewarnung für Berlin mit Tageshöchsttemperaturen von 34 Grad Celsius ausgerufen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass insbesondere einige der schwerer Beeinträchtigten noch am Morgen des Tages entschieden, leider ihre Teilnahme absagen zu müssen. SCHADE!

Letztendlich nahmen 19 Teilnehmer am Treffen teil. 

Das Treffen war von Herrn Dr. Langheim und seinen Mitarbeitern perfekt vorbereitet. Zwar konnte auch er nichts gegen den Wettergott ausrichten, aber zusätzliche Lüfter, ein dem Klima angepasstes verändertes Programm, hinreichend Getränke und ein tolles Snack-Menü wurden von allen Teilnehmern des Treffens ausdrücklich gelobt.

VIELEN DANK AN DIESER STELLE!!

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Landesleiter, Herrn Dr. Katzberg; übernahm Herr Dr. Langheim das Wort für seinen Vortrag.

Er stellte zunächst seine Klinik vor. Diese entstand als Nachfolger der ehemaligen Wannsee-Klinik für Kardiologie. Im Zuge der Neuordnung der Reha-Einrichtungen nach der Wende wurde entschieden, dass alle Reha-Einrichtungen des ehemaligen West-Berlins in das Land Brandenburg zu verlegen sind. Es entstand direkt vor den Toren von Berlin eine moderne Reha-Klinik für Kardiologie und psychosomatische Krankheiten mit inzwischen 180 Betten. Das Reha-Zentrum Seehof hat dabei große Erfahrungen insbesondere im Bereich der komplizierten Operationen wie zum Beispiel bei Herz- und Lungentransplantationen, aber auch bei der Behandlung von schweren Herzerkrankungen wie Kardiomyopathien, Herzinsuffizienz oder auch angeborener oder erworbener Herzklappenerkrankungen. 

Seit 2018 ist Herr Dr. Langheim bemüht, insbesondere in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Opitz (ChA DRK-Klinik Westend) und auch dem phe.V. eine Zulassung der Kostenträger zur Rehabilitation bei PH bewilligt zu bekommen. Er erhielt diese Bewilligung dann 2021. Leider machte dann Korona der Umsetzung des Konzeptes einen dicken Strich durch die Rechnung. Es zeigte sich, dass bedingt durch die große Verunsicherung der PH-Patienten einerseits, aber auch durch andere Prioritätensetzung andererseits (wie Long Covid) leider keine PH-Patienten in Seehof ankamen. Diese Treffen heute soll nun ein Neustart werden!

Nachdem Herr Dr. Langheim den Zuhörern in sehr schöner Form den aktuellen Stand zu Ursachen, Diagnostik und Therapie der Pulmonalen Hypertonie dargestellt hat, leitete er dann über zur Vorstellung des Reha-Konzeptes bei PH. Er betonte vor allem, dass neben der eigentlichen, in der Regel medikamentösen Therapie der Grunderkrankung es vor allem auch wichtig ist, die durch die Grunderkrankung hervorgerufenen Begleitstörungen (z.B. psychische und psychosomatische Beschwerden, Fatigue und Muskelschwäche, Partner- und Familienprobleme) nicht zu vernachlässigen. Die Pulmonale Hypertonie erzeugt in der Regel Ganzheitliche Störungen, die dann auch nur mit ganzheitlichen Therapiekonzepten zu behandeln ist. Er präsentiert dazu ein Schema zur multimodalen Therapie in der kardiologischen Rehabilitation, welches sich in Abhängigkeit auf die konkreten Ausgangssituation jedes einzelnen PH-Patienten übertragen lässt.

Danach war auch auf Grund der Temperaturen eine erste längere Pause fällig.

Die Klinik hatte für ein leckeres und sehr gesundes Snack-Büfett gesorgt. Erste persönliche Gespräche fanden statt. Nach der Pause war dann auch Herr Chefarzt Dr. Opitz (DRK-Klinik Westend) anwesend. 

Während Herr Dr. Langheim der ersten Gruppe der Anwesenden die Klinik zeigte, konnten die anderen Teilnehmer im regen Erfahrungsaustausch untereinander sowie mit Dr. Opitz und einer Mitarbeiterin des Sozialdienstes der Klinik ihre Fragen und Probleme loswerden. Hauptschwerpunkt dabei war immer noch die nach wie vor katastrophale Situation bei der Bearbeitung der Reha-Anträge. Einige Teilnehmer berichteten über ihre eigen „Odyssee“ bis zur Bewilligung des Reha-Antrages. 

Im Ergebnis dieser Diskussion entstand folgender Maßnahmenplan:

Herr Dr. Langheim wird ein aktualisiertes Info-Schreiben an alle PH-Behandler der Region schicken. Darin soll insbesondere auf die Möglichkeit der kurzfristig möglichen Durchführung einer Reha bei PH in Seehof verwiesen werden und Ansprechpartner für alle Fragen der Beantragung der Reha dargestellt werden. 

Ein besonderes Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der PH-Patienten berentet ist und damit der zuständige Kostenträger für eine Reha die jeweilige Krankenkasse ist. Hier muss der Reha-Bedarf in der Regel besonders „intensiv“ begründet werden. Der phe.V. wird hier Formulierungsunterstützung organisieren.

Ziel ist nach wie vor, im Herbst 2024 eine erste Gruppe von PH-Patienten in Seehof aufzunehmen. Der Verein wird in seinen Medien über die Reha-Möglichkeit in Seehof in geeigneter Form informieren. Alle Seiten (Reha-Klinik, Ambulanzen und Kliniken, Verein) haben bekräftigt, dass ein großes Interesse besteht, dass Modell PH-Reha in Seehof zum Laufen zu bringen und die Anfangsprobleme zu überwinden.

 

Dr. Harald Katzberg

Landesleiter Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern

Link REHA Zentrum Seehof:    reha-klinik-seehof.de