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Ja, wir konnten uns mit dem altbekannten Hula- Reifen auf eine ganz besondere Zeitreise begeben. Bedingt durch den Ver.di Streik und Ausfall der öffentlichen Verkehrsmittel kamen leider weniger Teilnehmer als geplant. Dem Gewürzhändler Jacob Lange war es dennoch eine Ehre, uns durch seine Zeit zu geleiten und einen Einblick in die Vergangenheit zu gewähren.

Bei strahlend blauem Himmel, dem sogenannten „Kaiserwetter“, trafen wir uns am Hamburger Rathaus, das bereits 1842 geplant wurde, die Grundsteinlegung an der Kleinen Alster war am 6. Mai 1886, die Einweihung erfolgte mit einem großen Volksfest am 26. Oktober 1897.

Kaiser Wilhelm der zweite. besuchte das Rathaus am 19. Juni 1895, einige Zeit vor der Fertigstellung. Dieses Ereignis gab dem Kaisersaal seinen Namen. Das beeindruckte auch die Pfeffersäcke-so nannte man die Hamburger Kaufmannsleute.

Warum dauerte es so lange? Bauarbeiter streikten, tja das gab’s schon damals!

Die „Cholera-Epidemie“, die 1892 in Hamburg wütete, bleibt immer im Gedächtnis. Ein heißer Sommer, der Pegel der Elbe niedrig, das Flusswasser zu warm. Dabei wurde sämtlicher Unrat, auch der menschlicher Bedürfnisse, einfach in den Fluss geschüttet. Leider wurde das Flusswasser auch zum Bierbrauen verwendet… keine Hygiene!

Über 8.600 Menschen starben innerhalb kürzester Zeit zwischen August und Oktober 1892 an der Cholera. Ein Arzt aus Altona bestätigte mit dem ersten offiziellen Fall am 23. August 1892 den Verdacht, dass es diese Erkrankung ist. Deshalb gibt es heute den Hygieia-Brunnen im Innenhof des Hamburger Rathauses, der 1896 fertiggestellt wurde. Der griechischen Mythologie zufolge ist Hygieia eine Tochter des Asklepios und gilt als Göttin der Gesundheit und Schutzpatronin der Apotheken.

Der Brunnen hat eine Besonderheit: Durch ein ausgeklügelte System läuft das Wasser nicht einfach nur den Brunnen hinab, sondern er ist die Klimaanlage für das gesamte Hamburger Rathaus.

Auf unserer Tour waren wir auch in der Mellin Passage, die kleinste und älteste Passage der Hansestadt. Sie verbindet die Alsterarkaden mit der Einkaufsstraße Neuer Wall, Eröffnung 1864 mit Wandmalereien. Die Deckenmalereien im Jugendstil und Hinterglasmalerei, die zur Jahrhundertwende folgten, waren nicht immer zu sehen, wurden erst bei Restaurierung nach einem Brand von 1989 wiederentdeckt. Das Besondere: nun sieht man den Namensgeber, den ansässigen Biscuitbäcker Mellin dieser Passage: Mellins-Biscuits.

Wunderschön ist auch der Blick auf die Alster-Schleuse, zwischen Rathaus und Alsterarkaden. Wir sind natürlich aufgefallen mit unserem Gewürzkaufmann Jacob Lange in seinem historischen Gewand und unserem Hula-Reifen mit den Initialen SE für Seltene Erkrankungen…

Per Pedes ging es weiter. Das Kontorhaus am Nikolaifleet, seit 1897 südwestlich der Trostbrücke ist ein imposantes Bauwerk mit funktionierendem Paternoster und einem Brunnen im wundervollen Treppenhaus.

Dann gingen wir zur Sankt Nikolai-Kirche am Hopfenmarkt, 1195 gegründet, in ihrer letzten neugotischen Ausführung 1874 fertiggestellt. Der Turm mit einer Höhe von 147,3 Metern war von 1874 bis 1877 das höchste Bauwerk der Welt! Was für ein Gefühl in der Ruine dieses Kriegs-Mahnmals zu stehen! Wir waren sehr bewegt, besonders mit dem aktuellen Hintergrund der heutigen Zeit…

Was sagen uns alle Katastrophen und Seuchen (wie Englischer Schweiß, Spanische Grippe, Corona),

ungeklärte seltene Erkrankungen? Vieles ist noch immer ungeklärt, deshalb unsere Zeitreitreise.

Ich möchte mich bei allen Anwesenden ganz herzlich bedanken, besonders bei den PH-Schwestern vom UKE, Frau Paulsen und Frau Scholz.

Aufgrund des Streiks waren wir nur eine kleine Truppe, doch wir hatten eine gute Stimmung und wir haben vieles über unsere Stadt Hamburg erfahren, was uns unbekannt war.

Besonders bedanken möchte ich mich im Namen unseres pulmonale hypertonie e. V. bei Herrn Ingo Vierk von Pepper Tours, der sein Honorar an unseren Verband gespendet hat.

Ihm ist es eine Ehre , uns zu unterstützen, denn unser Einsatz für Menschen gefällt ihm.
Vielen Dank!

Auch 2025 wird der Hula-Reifen wieder unterwegs sein, seid gespannt!

Fotos von: Andrea Jany, www.aj-photoart.de