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Seit langer Zeit konnten wir an der Universitätsklinik Gießen endlich wieder ein Patiententreffen durchführen. Mit maßgeblicher Unterstützung von Prof. Dr. Khodr Tello, stellvertr. Direktor an der Med Klinik II UKGM Gießen, konnte ein hervorragendes Programm erstellt werden. Es hatten sich 51 Personen für das Treffen angemeldet, anwesend waren ca. 45 Personen. Aufgrund von Streiks im Nahverkehr hatten einige die Reise nach Gießen nicht angetreten.

Um 13:30 Uhr eröffnete Prof. Tello die Veranstaltung und unser Vorsitzender Hans-Dieter Kulla begrüßte die anwesenden Patienten, Angehörigen und Referenten. Er machte nochmals darauf aufmerksam, dass solche Veranstaltungen nur unter Einsatz ehrenamtlicher Arbeit und dem engagierten Zusammenspiel von Ärzten, Schwestern und unserem Verein zustande kommen können. Am heutigen Beispiel hat das hervorragend funktioniert. Wichtig ist, dass der Verein durch solche Veranstaltungen auch neue Mitglieder bekommt. Alle Mitglieder sind aufgerufen, unseren Verein anderen Patienten zu empfehlen, auch die Ärzte werden gebeten, die Patienten auf uns aufmerksam zu machen.

Prof. Ardeschir Ghofrani begrüßte ebenfalls die Teilnehmer und verwies auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit dem pulmonale hypertonie e.v. In Gießen gibt es ein Team von Ärzten, das sehr gut zusammenarbeitet und sich engagiert in der Behandlung der Patienten einbringt.

Prof. Tello referierte über die neuen Leitlinien von 2022, die es jetzt auch in deutscher Übersetzung gibt und machte auf die Änderungen in der Behandlung aufmerksam. Die Fassung vom ESC/ERS ist auch auf der Webseite des Vereins verlinkt.

Flugreisen mit Lungenhochdruck sind immer wieder ein Thema für PH-Patienten. Dr. Athiththan Yogeswaran behandelte dieses Thema, erläuterte die medizinischen Vorgänge im Körper bei Druckverlust und beantwortete die Fragen. Durch den geringeren Partialdruck des Sauerstoffs in der Flugzeugkabine kann es notwendig sein, dass PH-Patienten, die normalerweise keine Sauerstoffversorgung haben, während eines Flugs zusätzlichen Sauerstoff benötigen, besonders dann, wenn die Flüge länger als drei Stunden dauern. Dies wurde unter anderem mit der Pegasus Studie erforscht. In der Praxis werden bei Fluggesellschaften aber nur Konzentratoren in der Kabine gestattet, Flüssigsauerstoff mit seinem hohen Brennpotenzial ist nicht erlaubt.

An dieser Stelle wurde die Pause vorgezogen. Der Verein hatte ein Catering mit warmen und kalten Getränken, leckerem Kuchen und Obst organisiert. Die Anwesenden bedienten sich dankbar.

Passend zum Thema folgte der Vortrag von Prof. Dr. Matthias Hecker, der aufgrund der Doppeldeutigkeit im Klang seines Namens mit einer lustigen Pointe sofort die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Er erklärte die Relevanz verschiedener Vitamine und Mineralien, die aufgrund der Erkrankung für die Patienten eine besondere Rolle spielen. Besondere Aufmerksamkeit richtete er auf Vitamin D und Eisen.

Prof. Dr. Carsten Krüger beleuchtete die Bedeutung von Bewegung und Sport bei kardio-pulmonalen Erkrankungen und ermutigte, mobil zu bleiben, soweit es die Erkrankung erlaubt. Am Wichtigsten ist es, Muskelabbau zu verhindern. Hierzu erklärte er den besonderen Stellenwert der Myokine, die bei Bewegung aus den Muskeln abgegeben werden. Bestimmte Myokine unterstützten Stoffwechselprozesse in Leber, Gehirn und den Muskeln. Dadurch können Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette besser vom Körper verwertet werden.

Zu guter Letzt vermittelte Frau Prof. Dr. Natascha Sommer noch Informationen zu Corona und zu welchen Erkenntnissen aufgrund einer Infektion bei PH-Patienten gekommen wurde. Eine durchgemachte Infektion mit dem Virus stellt demnach für PH-Patienten keine anderen möglichen Langzeitfolgen für die Patienten dar als für Personen ohne PH. In der Regel heilt die Erkrankung genauso aus wie bei Nicht-PH-Patienten.

Es war ein informativer und kurzweiliger Nachmittag. Herr Kulla bedankte sich gegen 17:30 Uhr nochmals für die Unterstützung seitens der Klinik, der Ärzte und der PH-Schwester Barbara Zenke. Es gab in der Pause und im Anschluss Gelegenheit zu Gesprächen mit den anwesenden Ärzten und den Patienten untereinander.

Prof. Dr. Tello sagte uns seine Unterstützung für weitere Treffen an seiner Klinik zu. Dies nehmen wir gerne an und werden sehr gerne wieder planen. Besser wäre es, wenn wir vielleicht auch bald eine Landesleiterin oder einen Landesleiter für Hessen ernennen könnten. Sie haben Interesse, diese Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen? Sprechen Sie uns an!

Verfasser: ph e.v.